Mundhöhlenkrebs

über Mundhöhlenkrebs

Mundhöhlenkrebs ist eine immer häufiger auftretende Erkrankung, die in der  Bevölkerung bisher kaum bekannt ist. Im Jahr 2012 traten in Europa 61.400 neue Fälle auf – die Häufigkeit der Erkrankung stieg innerhalb der letzten zehn  Jahre um 25 Prozent an. Mundhöhlenkrebs macht zwei Prozent aller Krebsfälle weltweit aus, pro Jahr werden folglich 300.000 Fälle diagnostiziert.

Bei Mundhöhlenkrebs handelt es sich um eine Krebserkrankung, die im Mund beginnt. Dies beinhaltet:

●        Die innere Auskleidung der Wangen und Lippen

●        Die vorderen zwei Drittel der Zunge

●        Den Gaumen

●        Den Mundboden

●        Das Mundhöhlendach

●        Die Region hinter den Weisheitszähnen

Mehr als die Hälfte aller Tumoren im Mundraum werden erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt. In der Folge gestaltet sich die Behandlung schwieriger und die Prognose kann schlechter sein: Nur 30 bis 40 Prozent der Patienten mit Mundhöhlenkrebs im fortgeschrittenen Stadium können geheilt werden. Betroffene leben teilweise mit dauerhaften Beeinträchtigungen im Mundraum, die das Kauen, Schlucken und Sprechen erschweren. Wird die Krebserkrankung  jedoch frühzeitig erkannt und therapiert, ist die Behandlung einfacher und bis zu 80 Prozent der Betroffenen können geheilt werden. Auch die Beeinträchtigungen der Mundfunktionen fallen in der Regel weniger gravierend aus.

Einer der Gründe, weshalb Patienten häufig erst spät beim Arzt vorstellig werden, ist die Stigmatisierung der Erkrankung in der Öffentlichkeit. Hinzu kommt, dass die Symptome zunächst nicht besorgniserregend erscheinen.

Symptome

Die beiden häufigsten Symptome für Mundhöhlenkrebs sind:

  • Geschwür oder Geschwulst im Mund, das nicht abheilt (bei 80 Prozent der Menschen mit Mundhöhlenkrebs liegt dieses Symptom vor)
  • Beschwerden oder Schmerzen im Mund, die nicht abklingen

Weitere Symptome können sein:

  • Schmerzfreier Knoten im Hals (durch den Anstieg HPV-bedingter Tumore zunehmend relevant)
  • Weiße oder rote Flecken im Mund oder der Kehle, die nicht abklingen
  • Schluckbeschwerden und Schwierigkeiten beim Kauen
  • Gefühl, einen Fremdkörper im Hals zu haben
  • Ungewöhnliches Bluten oder Taubheit im Mund
  • Zahnausfall ohne ersichtlichen Grund
  • Schwierigkeiten beim Bewegen des Kiefers
  • Probleme beim Sprechen
  • Gewichtsverlust
  • Mundgeruch 

Diagnose

Die genannten Symptome können auch durch weniger ernste Erkrankungen verursacht werden. Wichtig ist: Jedes dieser Symptome sollte mit einem Arzt oder Zahnarzt besprochen werden. Gerade Zahnärzte spielen eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von Mundhöhlenkrebs und auch dabei, Patienten zu ermutigen, auf Veränderungen in ihrem Mund-Rachen-Raum zu achten.

Kommt ein Patient mit einem der genannten Symptome zu einem Arzt oder Zahnarzt, kann er von dort schnell an ein spezialisiertes Zentrum, mit besonderen Kenntnissen und Qualifizierungen in der Behandlung von Mundhöhlenkrebs, überwiesen werden. Viele Zentren arbeiten mit multidisziplinären Experten-Teams aus den für die Krebsart relevanten Bereichen Chirurgie, Radiotherapie, Chemotherapie, Diagnostik, Zahnpflege, Sprechtherapie und Rehabilitation.

Therapie

Die meisten Patienten mit Mundhöhlenkrebs im Frühstadium können mit einem kleineren chirurgischen Eingriff behandelt werden und erholen sich schnell. Bei den fortgeschrittenen Stadien beinhaltet die Therapie oftmals Kombinationen aus einem größeren chirurgischen Eingriff, Strahlentherapie und Chemotherapie. Inzwischen konnten durch Forschung große Fortschritte bei der chirurgischen Rekonstruktion und Rehabilitation des Mundes sowie ein noch gezielterer Einsatz von Radiotherapie und Chemotherapie erreicht werden – mit dem Ziel, die Behandlung zu optimieren  und Einschränkungen für die Patienten zu minimieren.